Wie wir pflegen

In der Einrichtung wird, basierend auf den Sehnsüchten und Bedürfnissen der Bewohner, nach einem neuen Konzept gepflegt und betreut. Das Konzept beruht auf Ganzheitliche Pflege und Betreuung. Somit ist es allen Mitarbeitern und der Leitung möglich, mit den Bewohnern ein wertschätzendes und geborgenes Zusammenleben zu erleben. 

 

Der Schwerpunkt ruht auf der Wertschätzung, der Akzeptanz und der Bestätigung jeglicher Gefühle. Von großer Bedeutung ist die Schaffung eines Lebensraums, der allen Menschen in der Einrichtung eine Vertrauensbasis für das Zusammenleben und die Arbeit gibt. 

 

Wenn ein Mensch traurig ist, fangen wir ihn auf und nehmen ihn mit diesem Gefühl an. Er wird in seiner Befindlichkeit aufgefangen, kann sich öffnen und das Gefühl herauslassen. Der emotionale Zugang zu den Bewohnern ist die Basis für Vertrauen und Geborgenheit.

 

Die Tagesstruktur ist so organisiert, dass alle Belange der Bewohner im Tagesgeschehen Berücksichtigung finden, d. h. die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Wünsche der Bewohner bilden die Grundlage unserer Arbeit. 

 

Beschäftigung erfolgt immer dann, wenn es den Bedürfnissen entspricht. Die Tagesplanung wird von den Bewohnern intensiv mitgestaltet, ob bewußt oder unbewußt. Es wird keine künstliche, sondern eine Bedürfniswelt geschaffen. Dies gilt für alle Lebensbereiche. 

 

Unser Konzept umfasst

Außerklinische Beatmung

Seit 2002 sind wir auf die Pflege und Betreuung außerklinischer Beatmungsbewohner/innen spezialisiert. Dies ist nur durch ein intensives Qualitätsmanagement, verbunden mit zuverlässigen Partnerunternehmen möglich. Neben einer 24 Stunden Rufbereitschaft wird uns von unseren Partnern für jeden Bewohner ein weiteres Beatmungsgerät als Ersatz zur Verfügung gestellt, um im Falle eines technischen Defektes schnelle Hilfe leisten zu können. Alle Mitarbeiter werden intensiv mit dem Umgang der Beatmungsgeräte geschult um die Sicherheit der Bewohner gewährleisten zu können. Beatmungsbewohner/innen sind vollumfänglich in die Wohngemeinschaft integriert, wodurch ein den Umständen entsprechend gute Steigerung des Selbstwertgefühls erreicht wird.
Milieutherapie

Ziel dieser Therapie ist der Erhalt und die Verbesserung des Wohlbefindens, des Sozialverhaltens, der Eigenaktivität und der Kommunikation der Bewohner, Mitarbeiter und Angehörigen. Unumgänglich ist hierbei die positive Einstellung des Pflege- und Betreuungspersonals und das Angebot von Betätigungsmöglichkeiten für den Bewohner. Die bisher für den Bewohner gewohnte Lebensform und eventuelle Rituale finden Berücksichtigung. Gespräche mit den Bewohnern werden auf der Basis der “Helfenden Gesprächsführung“ geführt.
Orientierungstraining

In der Einrichtung wird das Orientierungstraining auf der Grundlage der Validation angewandt. Durch die Förderung der Selbstständigkeit und der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit ist es möglich, dem Bewohner Erfolgserlebnisse zu vermitteln. Alle Mitarbeiter stellen ihre Fragen so, dass dem Bewohner eine Antwort immer möglich ist. Uns kommt es darauf an, dass die Beziehung zwischen Bewohner, Angehörigen und Mitarbeitern durch die Einschätzbarkeit des Verhaltens in den Reaktionen und von Vertrauen geprägt ist. Alle Mitarbeiter verfügen über diese Fähigkeit und werden durch regelmäßige Schulung auf diesem Gebiet gefestigt. Es wird sehr genau auf die Gestik, Mimik, Körperhaltung und den Tonfall der Bewohner geachtet. Die Mitarbeiter sind in der Lage, sich auf die Gefühlsebene der Bewohner einzulassen. Unser Bestreben ist es, alle Mitarbeiter im Sinne der Validation qualifizieren zu lassen.
Bewegungs- und Physiotherapie

Ziel dieser Therapie ist es, neben einer allgemeinen körperlichen Aktivierung auch eine Veränderung der persönlichen Einstellung zum eigenen Körper und zur eigenen Leistungsfähigkeit herzustellen. Zunächst werden die verbliebenen Möglichkeiten und Fähigkeiten der Bewohner analysiert. Bedeutsam ist auch eine Verbesserung der eigenen Körperwahrnehmung die mit Entspannungsmethoden und durch ganzheitliche Heilmethoden erreicht werden kann. Der Blick aller Mitarbeiter richtet sich weniger auf die Defizite, sondern stärker auf noch vorhandene Fähigkeiten der Bewohner. Im Rahmen der Therapie werden kleine Erfolge der Beweglichkeit, Gelenkigkeit und Koordination positiv verstärkt. Sie dient auch der Steigerung des Wohlbefindens, des Selbstbewusstseins und dem Abbau von Hemmungen, Verschlossenheit und Ungeduld.
Ergotherapie

Die vorrangigen Ziele für die Bewohner sind die Erhaltung der noch vorhandenen Fähigkeiten. Durch Beschäftigung soll Freude und Lebenszufriedenheit vermittelt werden, außerdem wird der Abbau der Isolation gefördert. Das Selbstwertgefühl und Sozialverhalten soll erhalten und gefördert werden.
Psychosoziale Maßnahmen

Vielfach leiden die Bewohner an erheblichen, manchmal krisenhaft zugespitzten Beeinträchtigungen ihres psycho-physichen Gleichgewichts und Wohlbefindens. Das sind z. B. depressive Verstimmungen, Schüchternheit, Unsicherheit, Gefühle der Einsamkeit, der Isolation, der Minderwertigkeit oder Nutzlosigkeit, der Sinnlosigkeit des eigenen Daseins, Realitätsflucht usw. Ausgelöst wird dies vielfach durch Faktoren wie Krankheit, Behinderung, Verminderung, Abbruch familiärer Kontakte, ungewisse und bedrohlich erscheinende Zukunft und anderes mehr. Um dem entgegenzuwirken erfolgt eine Einbindung des Bewohners in eine soziale Gruppe. Dies geschieht im Rahmen einer Gruppentherapie, in der ein Dazu- und Zusammengehörigkeitsgefühl vermittelt wird. Die Schaffung einer auf die Problemsituation des jeweiligen Bewohners abgestimmten Atmosphäre im Tagespflegebereich führt zu einem Aufbau der Motivation zur Beteiligung an der Therapie. Vorsichtige Steuerung und Durchführung der Gruppenarbeit führt durch die “Helfende Gesprächsführung“ zum Abbau von Aggressionen. Die Kontakte der Gruppenmitglieder untereinander werden gefördert. Auch hier erfolgt die theoretische Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter.
Angehörigenarbeit

Die meisten Demenz-Kranken werden von Angehörigen betreut, damit sind erhebliche Belastungen für die Familien verbunden. Im Rahmen einer Angehörigenberatung werden den Angehörigen praktische Ratschläge und Handlungsanleitungen erteilt, die den Umgang mit den Bewohnern erleichtern. Auch bei der Bewältigung von eigenen Gefühlen, von Angst, Trauer, Hilflosigkeit, Wut und Schuld werden durch das Prinzip der “Helfende Gesprächsführung“ Hilfen gegeben. Auch der Austausch von Informationen über die durchgeführten Behandlung- und Betreuungsmaßnahmen sowie deren Wirksamkeit erfolgt in diesem Bereich.
Medizinische Betreuung

Grundsätzlich gilt für unsere Einrichtung das Recht auf freie Arztwahl. Alle medizinisch-pflegerischen Arbeiten werden täglich von Fachpersonal durchgeführt und dokumentiert.
Spezielle Pflege

Auch spezielle Pflege für Menschen mit apallischem Syndrom, Schlaf-Wach-Koma sowie künstlicher bzw. unterstützender Beatmung wird von uns angeboten und fachgerecht durchgeführt. Nach Möglichkeit (bei freier Kapazität) nehmen wir auch Menschen mit MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) auf. In einigen wenigen Fällen geraten wir mit unseren Möglichkeiten und der personellen und technischen Ausstattung an Grenzen. Insofern können wir eine Aufnahme nicht anbieten für Bewohner, für die ein Unterbringungsbeschluss vorliegt oder die sonst unterbringungsähnliche Maßnahmen benötigen. Wir betreiben keine geschlossene Abteilung, was Vorraussetzung wäre, um diese Bewohner zu versorgen. Dies gilt insbesondere bei Bewohnern, bei denen eine Weglauftendenz mit normalen Mitteln eines Wegläuferschutzes nicht mehr beherrschbar ist und die sich dadurch selbst gefährden.